Hauchdünnes Gold

Nachdem alle immer meinen wir machen keinen Urlaub haben wir heute mal wieder bis halb 10 Uhr geschlafen und es ganz gemütlich angehen lassen.

Auf dem Weg zu unserem heutigen Ziel konnten wir an einer Straßenecke beobachten wie hier Teer heiß gemacht wird. Mir fällt dazu keine Beschreibung ein, schaut es euch einfach selbst an. 

Der letzte Punkt auf unserer Liste für Mandalay war unbedingt die berühmten Goldschläger zu sehen.

Durch den guten Loose Reiseführer wussten wir die Straßenecke nämlich 78th St. und 35/36th St. Im Reiseführer stand auch, dass man einen lokalen Taxifahrer fragen soll, weil sich diese Werkstätten in Hinterhöfen befinden. Wir dachten, dass schaffen wir auch alleine, kann ja nicht so schwer sein, dieses monotone Schlagen zu hören. Wir sind dann einfach mal in eine Straße eingebogen und dann konnten wir das Schlagen auch schon hören. 

Blattgold wird ausschließlich hier in Mandalay hergestellt und zwar ausschließlich von Hand, weil eine maschinelle Herstellung nicht möglich ist bzw. nicht dazu das Auge fürs Detail hätte.

Diese Prozedur ist ziemlich anstrengend, weil auf die kleinen Goldstückchen so lange eingeschlagen werden muss, bis daraus ganz feines Blattgold wird.

Das Gold wird dafür zwischen Bambuspapier und anderem Papier gelegt und kreuzweise mit Lederbänder umwickelt. Dann muss mit einem großen und schweren Hammer(7kg) immer wieder auf die gleiche Stelle eingeschlagen werden und das über Stunden. Es ist also echte Präzision gefragt. Bestimmt wird der Rhythmus von einer Wasseruhr, die exakt drei Minuten zum Untertauchen benötigt. Geschlagen wir 3 Stunden am Stück mit kurzen Pausen und dann wird gewechselt. Insgesamt arbeiten diese Männer 6 Stunden am Tag.

Der Job ist zwar anstrengend, dafür sind diese jungen Männer aber auch die beliebtesten Schwiegersöhne, weil sie gut verdienen und durch die Blattgoldherstellung nach buddhistischen Glauben im nächsten Leben aufsteigen.

Diese Männer waren so nett zu uns und haben uns sogar jeweils ein Blatt von dem Papier geschenkt und wir durften auch mal den Hammer halten.

Wir zeigten ihnen dann, dass wir gerne ein bisschen Blattgold kaufen wollen würden. Dafür würden wir in einen Wohnraum von ihnen geführt. Der Raum muss relativ windstill sein, weil man ansonsten das Blattgold nicht zurechtschneiden und verpacken könnte. Zudem werden die feinen Plättchen mit Kalk oder einem ähnlichen Pulver bearbeitet, sodass sie nicht aneinander kleben wenn man sie bearbeitet. Wir haben also ein paar Blättchen Blattgold gekauft.

Dazu wurde uns noch ein kleines Stückchen Blattgold auf die Hand geklebt. Sieht schon cool aus so vergoldet zu sein 😉

Danach wollten wir eigentlich noch einmal in den Königspalast, weil wir beim letzten Mal das Unabhängigkeitsdenkmal vergessen hatten. Wir dachten wir können mit unserem Ticket nochmal rein, weil es fünf Tage gültig ist, aber anscheinend darf man jede Sehenswürdigkeit nur einmal besuchen.

Naja egal, dann halt nicht. Anstatt dessen haben wir dann die Pagoden in der Nähe des Königspalastes angeschaut. Die Sandamani-Pagode und Kyauktawyi-Pagode, sehr schön anzuschauen, vor allem wie immer bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen 30 °C.

Davor hatten wir ein nettes Lokal erspäht, das wir dann besucht haben, weil uns die ganzen Essenständen nicht so zusagen. An diesen wird nämlich alles gebraten, was nicht bei 3 auf dem Baum war.  Der Sonnenuntergang am Königspalast ist einfach wunderschön.

Heute heißt es früh schlafen gehen, weil wir unser Zug nach Hsipaw morgen bereits um 4 Uhr in der Früh geht.

1 Kommentar

  1. Ellen Eichinger

    Hallo ihr zwei,
    Was für ein faszinierendes Land und was für tolle Bilder!
    Ich bewundere jeden Tag, was ihr alles schreibt, d.h. was ihr so erfahrt wie z.b. Bei den Männern mit dem Blattgold.?
    Hoffentlich habt ihr immer Glück mit der Wahl eures Essens, das mit dem Gekotze muss ja wahrlich nicht sein ….

    Ich beneide euch um den blauen Himmel und die tägliche Sonne- hier ist leider alles grau in grau ? Aber durch eure Bilder scheint bei uns auch ein bisschen die Sonne!

    Viele liebe Grüße und passt gut auf euch auf,
    Ellen und Max

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