Kurzer Ausflug nach Südtirol

1. Tag – Hinfahrt und 10°C mehr

Da das Wetter für den deutschen Sommer absolut unpassend war, haben wir uns kurzerhand entschlossen einen kurzen Abstecher nach Südtirol zu machen. Da wir wieder mal nicht viel Geld für Unterkünfte ausgeben wollten, hatten wir erst eine Woche zuvor ein Zelt bestellt, da unseres ja bei der letzten Mopedtour gelinde gesagt "abgesoffen" ist. Mit Zelt, Schlafsack und guter Laune ging also über das verlängerte Mariä Himmelfahrt Wochenende in Richtung Berge. Losgefahren sind wir eingetlich relativ spät, aber hey... wir hatten ja auch keine Eile daher ist Samstag Mittag auch noch ok.

Schon auf den ersten Kilometern merkten wir, dass die Reisezeit im vollen Gängen war. Die Autobahnen in Richtung Süden waren mega voll! So verwundert es nicht, dass wir bis nach Vatterstetten 1h gebraucht haben. Unterwegs besorgten wir uns dann noch das dämliche Pickerl das die Österreicher an der Windschutzscheibe sehen wollen, wenn man ihre ach so tollen Autobahnen benutzt. Naja hilft ja nix. Kostenpunkt für 10Tage Autobahngenuss in Österreich 8,90€.

Bei Regen ging es dann recht langsam weiter gen Süden. Ab Holzkirchen beschlossen wir uns dann einen Teil entlang des Achensees und anderen Gebirgsschluchten über die Landstrasse zu fahren. Grund dafür wahren die Aussichten bei Kiefersfelden 1h im Stau zu stehen ... und darauf hatten wir ehrlich gesagt keine Lust.  Es regnete weiter vor sich hin und die Temperaturen fielen sogar zwischenzeitlich auf 9°C. Irgendwann haben wir dann auch wieder die Autobahn erreicht und es ging wieder etwas schneller voran. Vorbei an Innsbruck ging es zur ersten Mautstellte für den Brenner. Hier sind wir dann wieder mit 10€ zur Kasse geboten worden.

Die erste Rast legten wir kurz nach der Mautstelle ein. Wir hatten uns ja daheim mit Brotzeit eingedeckt. Am Parkplatz fiel uns dann ein älterer Kahn auf der scheinbar gerade erst aus der Werkstatt kam, aber schon wieder kräftig am tropfen war. Ob der wohl noch weiter gekommen ist? Wir wissen es nicht.

Nach gut 3h haben wir dann endlich die Grenze zu Italien erreicht. Da auch in Italien der Verkehr extrem war, haben wir uns auch hier entschlossen eine Runde Landstraße zu fahren. Es ging dann statt über Meran über den Jaufenpass in 2094m Höhe über n.H.N. Es war eine sehr coole Fahrt rauf als auch runter. Wobei letzteres wohl nur für den Fahrer (mich) und nicht für die Beifahrerin zutrifft. Wer gerne in engen Kurven unterwegs ist und sich ab und zu über dumme Radler aufregenden will, ist hier bestens bedient. Nach endlosen Serpentinen haben wir nach knapp 5 Stunden unser Ziel erreicht gehabt. Wir waren auf einem Campingplatz mitten in Meran gestrandet.

Recht entspannt schlugen wir unser neues Zelt auf. Und ich muss sagen für den Preis kann man echt nicht meckern. Der Campingplatz selber hat pro Person 10€ gekostet. Ein Parkplatz für unser Auto schlug mit 4,50€, das Zelt mit 6,50€ und weiteren 3 € (für was auch immer) zu buche. Macht unterm Strich dann 33€/Nacht.

Das Zelt stand und wir hatten hunger 🙂 Wir sind dann am ersten Tag bei deutlich wärmeren Temperaturen im Gegensatz zu Deutschland in die Stadt gewandert und haben was zum essen gesucht.Wir machten dann noch einen kleinen Zwischenstopp wo wir uns ein Weißbier gönnten. Wieder auf dem Weg in die Innenstadt fiel uns auf, dass die Passer deutlich Hochwasser führte. In den Tagen zuvor muss es hier ziemlich abgegangen sein. Teilweise wurden ganze Hänge weggespült, Apfel und Weinernten vernichtet. Wir haben da aber nicht viel mitbekommen. Als wir dann weiter durch die schöne Fußgängerzone geschlendert sind, sahen wir gleich riesige Speckhälften die hier teilweise im Schaufenster hängen und auf einen neuen Besitzer warten. Ist schon schön und hat was.. 🙂

Bei einem Italiener angekommen haben wir uns dann niedergelassen. Es gab Pizza und Pasta. Leider war meine Pizza ein bisschen ein Reinfall. Sie schmeckte nicht besser als eine gute TK-Scheibe aus dem Supermarkt. Aber nun ja Südtirol ist ja steng genommen eigentlich gar nicht Italien. Biankas Pasta war ok! Und was trinkt man zu einem italienischen Essen... Richtig Wein. Wir haben's dann am ersten Tag bissl übertrieben, was gelinde gesagt unser Agenda am nächsten Tag etwas durcheinandergehauen hat. Geschlafen haben wir beide die Nacht auf alle Fälle wie Steine 😉

2 Tag – Nach einer durchzechten Nacht gings Bergauf

Der Wein am Abend zuvor hatte uns doch etwas Kopf zerbrechen gemacht. Etwas geredert sind wir dann am nächsten Morgen zu einem nahegelegnen Cafe gegangen und haben uns dort erstmal einen Cappuchino gegönnt. Der Kaffee war gut, allerdings hätte ich an dem Tag auch gut und gerne einen ganzen Bottich trinken können. Nach kurzer Entspannung gings dann wieder zurück zum Zelt. Wir machten uns frisch und beschlossen dann mit dem Auto ein paar Kilometer in Richtung Naturns zu fahren wo wir uns eine nette Wanderstrecke rausgesucht hatten. Als ich vor knapp 10 Jahren das letzte mal hier war, kann ich mich nicht an derartig viel Verkehr errinnern wie wir es nun hatten. Teilweise steht man hier wirklich 5km im Stau! Sowas gibts doch sonst nur um den mittleren Ring! Nein, auch hier hat der Verkehr extrem zugenommen. Ob es nur an der Hauptreisezeit lag, weiß ich nicht. Ich denke aber nicht.

Mit dem Auto ging es dann irgendwann auf kleinerne Straßen weiter, wo nicht mehr soviel los war. Entlang von Apfelplantagen fuhren wir zu einem Gasthaus wo wir unser Auto abstellen wollten und zu Fuß weiter wollten. Das Wetter für eine Bergtour war heute fantastisch, vielleicht aber schon fast zu warm. Es ging vorbei an einem kleinen Streichelzoo mit Ziegen wo wir auch noch ein paar Minuten verweilten. Wir hatten mitlerweile schon so einen Hunger, dass wir beim Wirtshaus bevor wir eigentlich richtig losgegangen waren nachschauten wann den der Laden aufmacht. Da wusste wir auch noch nicht, dass wir in in 30 Minuten dort einkehren sollten 🙂

Mühsam ging es den Berg hoch entlang von Steinsbrocken in Richtung einer Höhle wo im Mittelalter wohl allerhand Gesindl rumgelungert haben soll und Unfug angestellt hat. Die ersten 100m waren schon kraftraubend für uns, aber nach rund 500m haben wir dann einstimmig entschlossen umzudrehen, da uns  (wahrscheinlich der Wein ) einfach die Kraft fehlte. Aus der sportlichen Bergtour wurde dann ein Schnitzel mit Pommes. Wir haben einfach wieder Energie gebraucht! Beim Essen dann hatten wir mind. 5 Wespen auf unser Essen aufmerksam gemacht was ziemlich genervt hat. Allgemein finde ich gibt es dieses Jahr sehr viele von den fliegenden BVBlern.

Vollgefressen und kugelrund ging es dann wieder abwärts mit dem Auto in Naturns Ortskern. Wir wollten ja noch ein paar Meter laufen und sind dann an einem Fluss entlang zu einer kleinen Burg gegangen die schön am Berghang lag. Vorbei an Weinplantagen haben wir uns dann auch die ein oder andere Traube gegönnt. Der Bauer wird's überlebt haben... Angekommen hatten wir dann einen schönen Blick auf Naturns aber auch in die ganze Region von Meran. Wir sind hier dann einige Zeit geblieben bevor wir wieder in Richtung Meran gefahren sind. Es ging dann weiter zu Fuß in die Innenstadt wie gestern, vorbei an Einzelkünstlern, die teilweise echt geile Musik gemacht haben.

Es ging dann schon langsam wieder in Richtung Abend und wir hatten uns die Seilbahn direkt in Meran ausgeguckt. Für 5€ konnte man hoch und runter fahren. Kein Schnäppchen aber uns war es heute egal. Oben angekommen haben wir uns ein leckeres Weißbier gegönnt und uns Meran von oben angeschaut. Kann ich nur empfehlen. Sehr schön da oben.

Am Abend ging es dann zu einem Italiener, der sein Handwerk auf alle Fälle verstanden hat. So ließen wir langsam den Tag ausklingen.

3 Tag – Nudelparty und Abreise

Den dritten Tag ließen wir dann wieder relaxt anfangen. Es ging wieder zu einem gemütlichen Cappuchino zum Cafe am Platz. Danach ging es an Zelt abbauen, da wir beschlossen hatten keine weiteren Nacht in Meran zu bleiben. Da wir aber unbedingt noch etwas für zu Hause mitnehemen wollten, sind wir nochmal mit dem Auto in Richtung Naturns gefahren um dort den ein oderer andere Speck und etwas Käse zu kaufen. Eingedeckt mit Köstlichkeiten haben wir uns dann nach Plaus gemacht, wo am heutigen Tag ein kleiens Fest war. Am Eingang empfing uns dann ein Goaßlschnalzer der lautstark die Leute animierte aufs Fest zu kommen.

Eingeladen wurde zu Käse, Speck, Wein und anderen kleinen Köstlichkeiten. Außerdem gab es dann quasi als Nachtisch einen Apfelstudel der anderen Art. Wir haben uns dann auch einen kleinen Snack gegönnt und sind etwas zum entspannen in der Sonne gessenen. War sehr schön.

Da wir nicht wirklich wussten was wir mit dem angebrochenen Tag anfangen sollten, haben wir uns dann noch entschlossen, die alte Seilbahn aufzufinden die wir vor einem Jahrzent gefahren sind. Leider stellten wir schnell fest, dass auch hier die Zeit nicht stehen geblieben ist und mittlerweile ein Hotel neben den nächsten steht. Dies war wahrscheinlich der Grund warum die Bahn weichen musste. Schade eigentlich... Heute stehe dort nur eine hochmoderne Bahn die minütlich Leute auf den Berg befördert. Bei uns waren es damals nur 2 klapprige Gondeln ohne jegliche TÜV-Zertifizierung die uns auf den Berg brachte. Charme hatte es auf alle Fälle mehr. Wir sind daher nicht hochgefahren und haben uns entschiedene einen kleinen Abstecher zu einem Supermarkt zu machen. Gelandet sind wir dann in Algund wo wir uns mit Pasta und Co. eingedeckt haben.

Nach unserem Großeinkauf sind wir dann wieder Richtung Heimat gefahren. Uns haben diese 2 Tage Meran völlig ausgereicht. Länger hätten wir hier beiden keine Lust gehabt. Es war einfach zuviel los und das passt einfach nicht zu uns. Es ging dann wieder den Jaufenpass entlang, wo wir diesmal sogar oben angehalten haben und die gute Luft genossen haben. Bei der Heimfahrt wurden wird dann am Grenzübergang Kiefersfelden kontrolliert, was für uns auch wieder Erinnerungen an früher hochkommen ließ. Da das Wetter schön war sind wir noch einen kleinen Umweg über Maxlrain gefahren wo wir dann im Biergarten eingekehrt sind.

Alles in allem waren die 3 Tage eine gelungen Abwechslung. Nach Südtirol werden wir aber so schnell nicht mehr fahren.

 

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